Chronik


1751

In den Jahren 1751 bis 1763 war ein Cooperator mit Namen Andreas Walter in der Pfarre Telfs tätig, der die Aufführungen des Kirchenchores durch vier Blechinstrumentenbläser und einen Paukenschläger verschönte. Bei seinem Abgang von Telfs schenkte er dem St. Petrusgotteshaus in Telfs ein paar »Pauggen« und »zwei paar Trompeter« (laut Urkunde) zur Erinnerung an seine 12-jährige Dienstzeit.

Die Pauken standen bis zum Jahre 1935 noch in Verwendung, während die Trompeten als Naturinstrumente ohne Klappen nur mit verschiedenen Bogen zur Erzielung anderer Tonarten bis zum Jahre 1914 ihren Dienst taten. 1751 gilt hiermit als historisches Jahr des vereinsgebundenen Musizierens in der Gemeinde Telfs.

1813

Unter der Herrschaft Bayerns war es nun, dass ein Franz Kircher, ein Telfer, vor der bayrischen Prüfungskommission seine Prüfung als Lehrer bestand und nun von genannter Regierung als Lehrer und Organist zu Rietz bei Telfs bestellt wurde.

Rietz gehörte damals laut Verordnung der bayrischen Regierung vom 18.11.1809 zu Telfs. Doch Kircher blieb nicht lange in Rietz; er übersiedelte nach Telfs und begann anfangs 1813 mit der Zusammenstellung einer Blechkapelle.

1899

In dieser Zeit führte den Dirigentenstab der Schulleiter und Organist Dir. Josef Schweinester. Er war der Schöpfer der Telfer Musiktracht. Die Telfer Musik, genannt die Blaustrümpfler Schweinester wählte nach 3 Votivtafeln der Kirche St. Moritzen die malerische Tracht für Telfs. Prof. Einberger fertigte die Entwürfe und der Kaufmann Pöschl Josef (vulgo Witting) stellte sie folgend zusammen:

Ein breiter, schwarzer Filzhut mit großer Seidenquaste und Pfauenfedern, ein rotes Leibchen, ein grüner Rock, kurze, schwarze Hose, blaue Strümpfe und ausgeschnittene Schuhe. Schneidermeister Härting Johann, vulgo Wienerschneider, fertigte die Kostüme an: Bei der Prozession am 7. Juli 1904 wurde die Nationaltracht zum erstenmal getragen.

1927

Die politischen Spannungen der Zwischenkriegszeit machen auch vor den gemeindlichen Kulturvereinen nicht halt und so geschah das Unvermeidliche: 19 Musikanten trennten sich vom Verein und gründeten als zweiten Klangkörper in diesem Ort die Arbeiter-Musikkapelle. Man kann sich denken, welche Lücke hiermit gerissen wurde, aber Schwereres stand noch bevor.  

1945

Der Chronist Huemer Sepp vermerkt: Die Vor- und Kriegszeit hat dem Musikverein oder wie er ortsläufig genannt wurde »der Bürgermusik« nichts mehr gebracht. Die alten Bräuche und Sitten sowie das kulturelle Leben in der Gemeinde versanken. Aber der Musikverein hat auch diesen Sturm übertaucht und es fänden sich gleich wieder einige Musikerherzen, die das Schicksal des Vereins in ihre aufbauenden Hände nahmen und für Telfs wieder ein Musikleben schufen.

Viele Kameraden folgten dem Ruf und stellten sich wieder zur Verfügung, das Beste neu erstehen zu lassen und die Tradition zu wahren. Es war der Beginn auf altem Fundament. Neue Männer setzten die Initiativen, denn der Großteil der Alten lag in fremder Erde - gefallen unwiederbringlich.

Der Einmarsch der alliierten Streitkräfte (vorerst der Amerikaner und in deren Ablöse die Franzosen) vollzog sich am 3.5.1945. Die erste Ausschusssitzung des Musikvereines Telfs wurde bereits am 10.6.1945 abgewickelt und Herr Schaffenrath August als Obmann und Lindacher Alois als Kapellmeister designiert. Am 23.12.1945 begleitete die neukonstituierte Kapelle den verstorbenen, langjährigen Tambourmajor Franz Pöschl zu seiner letzten Ruhestätte.

1946 Die erste Generalversammlung in der Wirrnis des Jahres des Zusammenbruches wurde am 6. Jänner 1946 durchgeführt. Schennach Karl übernahm die Obmannschaft und Strigl Josef die musikalische Leitung der Kapelle.

1956

6.1.1956: Offizieller Entscheid der Generalversammlung, den Musikverein Telfs, der seit 1907 diesen Namen führt, in »Marktmusikkapelle Telfs« umzutaufen.

1966

Festkonzert und musikalische Umrahmung am 25.6.1966 bei der Eröffnung des neuen Post- und Wählamtes in der Bahnhofstraße in Telfs.

2.7.1966: Nach 29 Jahren wieder eine Primiz in Telfs. Dem Primizianten Heinz Fischer wurde ein besonderer musikalischer Gruß entboten.

3.7.1966: Bezirksmusikfest in Zirl erbrachte für die Telfer Kapelle im Wertungsspiel den stolzen 1.Rang.

11.4.1966: Die Marktmusikkapelle Telfs besucht Loches bei Tours, die Stadt der Türme in Frankreich. Als einzige ausländische Gastkapelle ward ihr die Ehre zuteil, die dortige Landwirtschaftsmesse zu eröffnen und den Festabend zu gestalten. Es gelang mit größtem Erfolg.

24.7.1966: Musikalische Umrahmung des Festabends zur 200. Wiederkehr des Geburtsjahres des heimischen Dichters, Arztes und Gelehrten Dr. Alois Weißenbach.

1985

Obmannwechsel:

Scharmer Leopold, vulgo Meisl-Bauer, leitete die letzten 13 Jahre die Geschicke der Marktmusikkapelle Telfs. Bei der Jahreshauptversammlung übergibt Leo die Geschicke dieses traditionellen Vereines an Dietmar Wille, der jahrelang als Obmann der Musikkapelle Telfs dienen sollte.

1987

Der Ausschuss der Marktmusikkapelle Telfs hat in seiner Sitzung vom 29.12.1986 einstimmig beschlossen, Bgm. Helmut Kopp in Würdigung seiner Verdienste für die Marktmusikkapelle Telfs zum Ehrenmitglied zu ernennen. Bei der Jahreshauptversammlung am 5.1.1987 konnte Obmann Dietmar Wille Bgm. Helmut Kopp die Ehrenurkunde überreichen.

1944

Die Marktmusikkapelle Telfs veranstaltete das Bezirksmusikfest des Musikbezirkes Telfs. Das Festzelt stand im "Ohrwaschlplatz", da wo heute das Ärztehaus mit dem neu errichteten Rettungszentrum steht. Ein so großes Fest ist natürlich nicht ohne Hilfe anderer Vereine durchführbar. Wir bedanken uns bei allen Vereinen und Freunden der Musikkapelle, die uns auch heuer unterstützend helfen! - Danke

1999

Nach vielen Jahren nahm die Marktmusikkapelle Telfs 1999 in Hatting wieder bei einer Marschbewertung im Rahmen des Bezirksmusikfestes teil. Nach jahrelangem Exerzieren mit unserem neuen Stabführer, Franz Winkler, konnten wir in Hatting gleich beim ersten Antreten ein "sehr gut" einheimsen.

2000

Zum Millenniumsjahr erfüllte uns die Marktgemeinde Telfs den Traum einer jeden Musikkapelle: Ein Probelokal, das alle Stückl´n spielt. Im Keller des Zubaus des Einberger Schulzentrums haben wir nicht nur einen als Tonstudio tauglichen Probenraum, auch einen Ensembleraum, genügend große Archivräume sowie einen Aufenthaltsraum mit Küche können wir seit Juli 2000 unser Eigen nennen. Ein herzliches Vergelt´s Gott an die Marktgemeinde Telfs mit Bgm. Helmut Kopp.

Obmänner